Wie wollen wir künftig leben? In einer Welt, in der die Ressourcen und der Platz immer knapper werden, eine dringliche Frage: Mehr als 25 Quadratmeter brauche man eigentlich nicht zum Wohnen, findet die Wohn-Soziologin Christine Hannemann. Ein nachhaltiger Vorschlag: das „Wikkelhouse“, ein Tiny House aus Pappe der niederländischen Firma Fiction Factory.
Das Wikkelhouse wird aus 24 Lagen Karton hergestellt, die um eine Form „gewickelt“ werden. Die Schichten werden miteinander verwoben und verklebt, mit einer wasserdichten und atmungsaktiven Schutzmembran verkleidet und mit einer Holzschicht umhüllt: Das ist ein ökologischer und komplett biologisch abbaubarer Grundstoff für die einzelnen Module, aus denen sich ganz individuelle Häuser zusammensetzen lassen. Die Wohnröhre kann jederzeit wie ein Lego-Haus um weitere Segmente erweitert werden. Die Basisversion mit drei Segmenten – jedes Segment ist etwa fünf Quadratmeter groß und etwa 500 Kilo schwer – ist angeblich ab 25 000 Euro erhältlich. Das winzige Häuschen kann in einem Tag aufgebaut werden und lässt sich bei einem Umzug auch wieder ab- und umsetzen. Das Haus hält mindestens 50 Jahre, sagen die Hersteller. Das klingt vielversprechend.
Unser Fazit: Individuelle Lösungen sind heute gefordert. Die Idee von Fiction Factory ist auf jeden Fall eine – und eine spannende zumal.